Akzeptanz für erneuerbare Energien: Akteure und Prozesse

Das Bild zeigt eine Abstimmung.

Die Rolle der Akteure und der sozialen Akzeptanz für erneuerbare Energien variiert je nach Stadium und Ausgestaltung des politischen Prozesses.

Soll ein neues Energiegesetz eingeführt oder ein Windrad gebaut werden, spielt neben technischen Aspekten die soziale Akzeptanz eine zentrale Rolle. Das NFP-71-Projekt "Akzeptanz erneuerbarer Energie" unter Leitung von Isabelle Stadelmann-Steffen vom Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern untersucht die Mechanismen zur Bildung gesellschaftlicher Akzeptanz und Marktakzeptanz von Projekten zur Stromerzeugung aus erneuerbaren Energieträgern.

Das Forschungsteam entwickelt einen neuen Rahmen zur Konzeptualisierung von sozialer Akzeptanz im Zusammenhang mit erneuerbaren Energien. Im Gegensatz zu früheren Studien argumentieren die Forschenden insbesondere dafür, den politischen Prozess stärker zu integrieren: Je nachdem, an welchem Punkt man sich im politischen Prozess befindet und wie dieser Prozess ausgestaltet ist, variiert die Rolle der Akteure und der sozialen Akzeptanz. So muss etwa die Bevölkerung an der Urne aktive Unterstützung für ein neues Energiegesetz aufweisen, während in weniger partizipativen Kontexten bereits "keine Opposition" ausreicht. Diese Differenzierungen gilt es nicht nur bei der Erforschung sozialer Akzeptanz, sondern auch bei der Planung politischer Prozesse zu berücksichtigen.

Die Ergebnisse hat das Forschungsteam in der wissenschaftlichen Zeitschrift "Energy Policy" veröffentlicht. Die Herausgeber haben den Artikel mit dem Titel "Bringing the policy making perspective in: A political science approach to social acceptance" als eines von sieben "Highlighted Papers" definiert und er kann damit bis Jahresende kostenlos eingesehen werden.